Hier ist eine ausführliche Zusammenfassung des Podcasts, der sich mit dem Thema „Selbstoffenbarung“ befasst:
**Einleitung:**
Der Podcast diskutiert intensiv, wie Führungskräfte authentisch und persönlich sein können, ohne ihre Professionalität zu gefährden. Es wird untersucht, welche Aspekte der Persönlichkeit preisgegeben werden sollten und wie man das richtige Maß findet.
**Was macht gute Führung aus?**
– **Allgemeine Vorstellungen:** Gute Führung wird oft als Kombination bestimmter Fähigkeiten verstanden, die man selbst besitzt oder bei anderen vermisst.
– **Ratschläge:** Authentizität wird oft als Schlüsselmerkmal genannt, doch es bleibt die Frage, wie viel von der eigenen Persönlichkeit und den Erfahrungen preisgegeben werden sollte.
**Authentizität als Führungskraft:**
– **Definition:** Authentizität bedeutet Echtheit und wird als das Zusammenspiel von persönlichen Zielen und Werten sowie den Bedürfnissen der Umwelt beschrieben.
– **Julius Kuhl:** Authentisches Verhalten entsteht, wenn eine Person Ziele verfolgt, die mit ihren inneren Werten und den äußeren Anforderungen übereinstimmen.
**Die Bedeutung von Beziehungen:**
– **Luthans und Avolio:** Sie betonen, dass enge Beziehungen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften die Leistung verbessern. Dies setzt voraus, dass Führungskräfte Selbsterkenntnis und selbstregulatorische Prozesse fördern.
**Selbstoffenbarung im Beruf:**
– **Robert Goffee und Gareth Jones:** Authentische Führung beinhaltet auch das Offenbaren von Schwächen. Dies schafft Vertrauen und eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit.
– **Vorsicht beim Offenbaren:** Es ist wichtig, zu wissen, welche Schwächen offenbart werden können, da einige als fataler Fehler wahrgenommen werden könnten.
**Typen der Selbstoffenbarung:**
– **Lisa Rosh:** Sie hat fünf Typen von Führungskräften identifiziert, die unterschiedlich mit Selbstoffenbarung umgehen:
1. **Selbstvergessene Führungskräfte:** Sie haben keinen realistischen Blick auf ihre Persönlichkeit und wirken oft unecht.
2. **Bumblers:** Sie kennen sich selbst, aber nicht die Wirkung auf andere, was zu unangebrachten Offenbarungen führt.
3. **Offene Bücher:** Sie teilen zu viel und verlieren dadurch Vertrauen.
4. **Undurchschaubare Führungskräfte:** Sie geben nichts von sich preis und wirken unnahbar.
5. **Soziale Ingenieure:** Sie haben Schwierigkeiten mit Selbstoffenbarung, fördern aber das Team darin.
**Tipps für eine gute Selbstoffenbarung:**
1. **Selbstkenntnis:** Führungskräfte müssen ihre eigenen Werte, Emotionen und Kompetenzen kennen. Dies kann durch Feedback, wie z.B. 360-Grad-Feedback, erreicht werden.
2. **Bezug zur Aufgabe:** Persönliche Offenbarungen sollten immer den Zweck haben, die Zusammenarbeit zu verbessern. Sie sollten nicht nur der Selbstdarstellung dienen.
3. **Aufrichtigkeit:** Es ist wichtig, wahrheitsgemäß zu kommunizieren und keine Erfolge oder Erfahrungen zu erfinden.
4. **Kulturelle Anpassung:** Die Art und Weise, wie viel man von sich preisgibt, hängt stark von der Unternehmenskultur ab. In einer Kultur, die Fehler als Schwächen ansieht, sollte man vorsichtiger sein.
5. **Vermeidung von Überoffenbarung:** Sehr persönliche Details sollten vermieden oder verzögert werden, bis eine stabile Beziehung zu den Mitarbeitern aufgebaut ist.
**Erfolgsfaktoren im Detail:**
1. **Selbstkenntnis:**
– **Feedback einholen:** Dies kann durch verschiedene Methoden wie Mitarbeitergespräche, Teamsitzungen oder 360-Grad-Feedback erfolgen.
– **Coaching:** Wenn Feedback nicht verfügbar ist, kann Coaching helfen, persönliche und berufliche Erfahrungen zu reflektieren.
2. **Bezug zur Aufgabe:**
– **Zweckorientierte Offenbarung:** Persönliche Geschichten sollten die Teamarbeit verbessern und zur Lösung von Aufgaben beitragen.
– **Soziale Kohäsion:** Offenbarungen sollten die Bindung an die Gruppe stärken und das „Wir-Gefühl“ fördern.
3. **Aufrichtigkeit:**
– **Wahre Geschichten:** Ehrliche und weniger perfekte Geschichten können genauso viel Empathie erzeugen wie ausgeschmückte Erfolge.
– **Vermeidung von Lügen:** Erfolgreiche Führungskräfte vermeiden es, falsche Geschichten zu erzählen, um gemocht zu werden.
4. **Kulturelle Sensibilität:**
– **Anpassung an die Kultur:** In Kulturen, die keine Fehler zulassen, sollte man vorsichtiger sein. Eine schrittweise Herangehensweise an persönliche Offenbarungen kann helfen, die Reaktionen der Mitarbeiter zu testen.
5. **Vermeidung oder Verzögerung von sehr persönlichen Offenbarungen:**
– **Beispiele für zu frühe Offenbarungen:** Zu frühe und zu detaillierte persönliche Offenbarungen können negativ wirken. Es ist besser, sich auf gemeinsame Ziele und Rollen zu konzentrieren und Vertrauen aufzubauen.
**Schlussfolgerung:**
Persönlich zu werden ist eine wichtige Eigenschaft von Führungskräften, aber es erfordert eine Balance zwischen Authentizität und Professionalität. Führungskräfte sollten sich selbst gut kennen, ihre Offenbarungen auf die Aufgaben beziehen, aufrichtig sein, die kulturellen Normen berücksichtigen und sehr persönliche Details dosiert preisgeben. Durch diese Ansätze können sie Vertrauen aufbauen und die Teamdynamik verbessern, ohne ihre Autorität oder die Zusammenarbeit zu gefährden.
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