Entscheidungen treffen: Der Umgang mit schwierigen Entscheidungen
In der neuesten Podcast-Folge wird ein zentrales Thema für Führungskräfte besprochen: das Treffen schwieriger Entscheidungen. Der Moderator, Michael, der zahlreiche Führungskräfte in ihren ersten Schritten begleitet, beleuchtet, warum Entscheidungen schwierig sind und wie man sie besser bewältigen kann. Hier sind die wichtigsten Punkte und Tipps aus dem Podcast.
Herausforderungen bei schwierigen Entscheidungen
Eine schwierige Entscheidung wird von jeder Person individuell wahrgenommen. Besonders für frische Führungskräfte ist es oft eine Herausforderung, weil die Unerfahrenheit und Unsicherheit den Entscheidungsprozess erschweren können. Ein typisches Beispiel ist der Umgang mit einem Mitarbeiter, der nicht die erwartete Leistung bringt. Die Entscheidung, diese Person zu kritisieren oder sogar zu sanktionieren, fällt vielen jungen Führungskräften schwer.
Wertekonflikte und Unsicherheit
Häufig spielt auch ein Wertekonflikt eine Rolle, insbesondere der Wunsch nach Harmonie im Team, der durch die Notwendigkeit gestört wird, schlechte Leistung anzusprechen. Zudem erzeugen organisatorische Veränderungen, wie eine Neuorganisation oder ein Stellenabbau, große Unsicherheit. Führungskräfte müssen oft durch Phasen der Unklarheit und Unsicherheit führen, was die Entscheidungsfindung zusätzlich erschwert.
Psychologische Hintergründe
Ich erkläre die Sorge vor Entscheidungen anhand der psychischen Systeme nach J. Kuhl. Das „Bestrafungssystem“ unseres Gehirns aktiviert den sogenannten „Fehlerzoom“, wodurch wir verstärkt Unstimmigkeiten wahrnehmen. Umgekehrt ermöglicht das „Belohnungssystem“ durch das „Extensionsgedächtnis“ einen Überblick, der auch unter Stress erhalten bleibt. Schwierige Entscheidungen aktivieren oft den Fehlerzoom, was zu Sorgen und Ängsten führt.
Vier Schritte zur besseren Entscheidungsfindung
1. Informationen sammeln:
– Führe detaillierte Aufzeichnungen über die Leistungen deiner Mitarbeiter.
– Sei dir bewusst, dass Beurteilungsfehler passieren können, und versuche, sie zu minimieren.
2. Verschiedene Perspektiven einnehmen
– Versuche, die Situation aus der Sicht deines Mitarbeiters zu sehen.
– Sprich mit anderen Führungskräften oder der Personalabteilung, um unterschiedliche Blickwinkel zu berücksichtigen.
3. Konsequenzen ausmalen:
– Überlege dir die direkten und indirekten Konsequenzen deiner Entscheidung.
– Erstelle einen „Konsequenzenbaum“, um ein vollständigeres Bild zu erhalten und mögliche Kompromisse zu erkennen.
4. Persönliche Werte und Unternehmenskultur berücksichtigen:
– Reflektiere deine eigenen Werte und stelle sicher, dass deine Entscheidungen damit im Einklang stehen.
– Berücksichtige die Kultur deines Unternehmens und wie Entscheidungen darin aufgenommen werden.
Unternehmenskultur und persönliche Werte
Besonders wichtig ist es, dass die Entscheidungen mit den persönlichen Werten der Führungskraft und der Unternehmenskultur im Einklang stehen. Eine transparente und faire Leistungskultur erleichtert es, auch schwierige Entscheidungen zu kommunizieren und umzusetzen. Führungskräfte sollten sich ihrer eigenen Werte bewusst sein und diese als Kompass nutzen.
Fazit
Schwierige Entscheidungen zu treffen, ist eine komplexe Aufgabe, die durch Unsicherheit und persönliche Werte beeinflusst wird. Mit der Zeit und Erfahrung wird dieser Prozess jedoch leichter. Die vier Schritte – Informationen sammeln, verschiedene Perspektiven einnehmen, Konsequenzen ausmalen und persönliche Werte sowie Unternehmenskultur berücksichtigen – helfen dabei, besser und fundierter zu entscheiden.
Indem du diese Schritte befolgst, kannst du schwierige Entscheidungen nicht nur effektiver treffen, sondern auch sicherstellen, dass sie im besten Interesse deines Teams und deiner Organisation sind.
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