Deine Mitarbeiter wollen von Dir wissen, wie Du über sie denkst. Doch wie finden wir heraus, wie unsere Mitarbeiter über den Job denken?

Ein Perspektivwechsel im Mitarbeitergespräch kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihre eigene Sichtweise hinterfragen und neue Perspektiven auf ihre Arbeit und ihre Rolle im Unternehmen gewinnen. Hier sind einige Fragen, die sich für einen Perspektivwechsel im Mitarbeitergespräch eignen könnten:

1️⃣Wie würden Sie Ihre Arbeit aus der Sicht eines Kunden beschreiben?

Die Kunden bringen die Erlöse. Es ist also nur legitim dort nachzufragen, wie der Mitarbeiter sich so macht. Hier braucht es Fingerspitzengefühl und einen engen Draht zum Kunden, damit dieser sich nicht als verlängerte Werkbank deiner Führungsarbeit sieht.

2️⃣Welche Rolle spielt Ihre Arbeit für den Erfolg des Unternehmens?

Wichtiger Punkt, um zu erfahren, welchen Stellenwert der Mitarbeiter seiner Arbeit zuschreibt. Hier kannst du ggf. intervenieren und den Verantwortungsspielraum erweitern.

3️⃣Wie würden Sie Ihre Arbeit aus der Sicht Ihrer Kollegen beschreiben?

Zusammenarbeit ist selbst in hybriden Strukturen enorm wichtig. Je besser die Zusammenarbeit, umso erfolgreicher auch das Team. Diese Frage liefert somit Anhaltspunkte für mögliche Konflikte. Insbesondere dann, wenn man im Vergleich zu den Kollegen eine Ungleichheit wahrnimmt.

4️⃣Welche Herausforderungen und Möglichkeiten sehen Sie für Ihre Arbeit in der Zukunft?

Diese Frage hakt sich unter Frage 2. Ich will von meinem MA wissen, welche Bedeutung er oder sie der Aufgabe beimisst und wie die Aufgabe in den Unternehmenskontext eingebettet wird. Für dich als Führungskraft ergibt sich die Chance nachzusteuern. Außerdem zeigt es dir, wie verständlich und nachvollziehbar du die Geschicke im Unternehmen kommunizierst.

5️⃣Wie könnten Sie Ihre Arbeit noch mehr nutzen, um Ihre persönlichen Ziele zu erreichen?

Intention der Frage liegt auf der Hand. Die persönliche Weiterentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil eines Mitarbeitergespräches und die Kombination mit der heutigen Aufgabe ist sinnvoll, weil es dir zeigt, wie viel Spielraum zur Entwicklung der Mitarbeiter sieht.

6️⃣Wie würden Sie Ihre Arbeit aus der Sicht Ihres Vorgesetzten beschreiben?

Diese Frage hat eine elementare Bedingung, nämlich eine gute Beziehung zueinander. Sie kann dir Brücken bauen, um deine Argumente einzuschätzen, nach zu justieren und anzubringen. Es kann aber auch dazu führen, dass der Mitarbeiter komisch aufblickt und sich fragt, welche Hintergedanken du damit hast. Man kann ja eigentlich davon ausgehen, dass du dir deiner Sicht im Klaren bist, also warum danach fragen?!

7️⃣Was würden Sie gerne ändern, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten? Warum?

Diese Frage liefert nicht nur Anhaltspunkte zur Zufriedenheit. Es baut auch eine Brücke zu konkreten Verbesserungsmöglichkeiten, sofern gewünscht. Es erleichtert dir die Arbeit, da der Erabeitungsprozess beim Mitarbeiter liegt.

8️⃣Wie könnten Sie Ihre Arbeit noch mehr zu einem positiven Beitrag für die Gesellschaft machen?

Schwere Frage und sicherlich nicht jedermanns Sache. Diese Frage ergibt dann Sinn, wenn der Beruf bzw. die Dienstleistung oder das verkaufte Produkt greifbar und nachvollziehbar ist. Ich würde eine solche Frage stellen, wenn ich neue und junge Mitarbeiter spreche, die Orientierung brauchen.

9️⃣Welche Ressourcen und Unterstützung brauchen Sie, um Ihre Arbeit noch besser machen zu können?

Ein Klassiker, der in keinem MAG fehlen sollte. Was kann ich als FK tun, damit du noch besser wirst. Ohne wenn und aber: stelle die Frage.

🔟Wie würden Sie Ihre Arbeit aus der Sicht eines neuen Mitarbeiters beschreiben?

Zum Abschluss sicherlich eine spannende Perspektive. Wie würden sie einem neuen Mitarbeiter die Arbeit beschreiben. Hier würde ich darauf achten, welche Aspekte der MA auslässt oder sogar verschönt wieder gibt. Macht er einem neuen MA den Job schmackhaft oder redet er eher gleichgültig darüber? Für dich bringt es Ansatzpunkte, die Haltung des Mitarbeiters zu beleuchten.

Das waren die 10 Fragen für einen Perspektivwechsel…

Es ist wichtig, dass diese Fragen in einem offenen und unterstützenden Kontext gestellt werden und dass der Mitarbeiter das Gefühl hat, dass seine Meinung wertgeschätzt wird. Auf diese Weise kann der Perspektivwechsel zu einem fruchtbaren Austausch und zu neuen Einsichten führen.