Was ist Coaching?
Ich werde häufig gefragt, was ein Coach überhaupt macht. Ich versuche immer so konkret wie möglich zu sein und antworte, dass ich Menschen mit beruflichen Fragen helfe, ihre Situation zu reflektieren, um anhand ihrer Stärken und Erfahrungen nach Lösungen zu suchen. Anders als in der Beratung, gebe ich im Coaching keine Lösungsvorschläge vor, sondern erarbeite mit den Klienten individuelle Lösungswege.
Was versteht man unter Coaching?
Laut Literatur ist Coaching eine professionelle Form individueller Beratung im beruflichen Kontext. Der Fokus liegt auf dem Spannungsfeld „Person – Rolle – Organisation“. Die Kunden sind der Hauptakteur und bearbeiten ein persönliches Anliegen. Das Coaching findet in einem professionellen geregelten Setting statt. Es werden Ziele entwickelt, durch welche die Kunden dazu befähigen:
- Die zielführende Rollenübernahme auszugestalten
- Zielführende Verhaltensweisen zu etablieren
- Einen optimalen Umgang mit den komplexen Herausforderungen seines Anliegens zu finden.
Als Coach achte ich darauf, dass meine Klient*innen die Schritte des Coachingprozesses durchlaufen. Denn es geht ja darum, sich selbst und sein Verhalten zu reflektieren.
Wie sieht der Coachingprozess aus?
Der Prozess gliedert sich für mich in vier einfache Schritte – auch bekannt als das Grow-Modell.
Ziel formulieren: Wo will ich hin? Was will ich erreichen
Reality-Check durchführen: Wie ist die Situation genau?
Optionen durchspielen: Welche Möglichkeiten setzen Sie um?
Handlungsplan festlegen: Wie gehen Sie konkret vor?
Es ist nicht mein Anliegen, das Problem meiner Klient*innen zu beseitigen. Die Kund*innen sind die Experten für ihr Problem und dort verbleibt es auch. Ganz wichtig ist, dass die Ziele attraktiv und positiv formuliert sind. Nur so entsteht ein Handlungsantrieb. Klient*innen können sehr gut beschreiben, was sie nicht mehr wollen. Diese Haltung bezieht sich häufig auf andere Personen oder die Umstände. Ein Coaching setzt bei den Klienten an und sucht dort nach neuen Lösungen.
Welche Kompetenzen braucht ein Coach?
Ich habe 2016 an der Ruhr-Universität Bochum eine Coachingausbildung absolviert und bin somit mit dem Prozess und mit einigen Instrumenten vertraut. Aus meiner Sicht gehört eine Ausbildung an die Spitze der Kompetenzen oder Ressourcen. Denn diese vermittelt die Prozess- und Methodenkenntnis, die es einfach braucht, um als Coach zu starten.
Ebenfalls wichtig sind Sozial- und Feldkompetenz. Ein Coach setzt sich unvoreingenommen mit seinem Klienten und dessen Kontext auseinander. Das Verhalten ist sachgerecht und beziehungsorientiert. Wertschätzung und Respekt im Umgang mit Klienten und anderen im Prozess beteiligten Personen stehen im Vordergrund. Ein Coach hört einfühlend zu und baut eine Beziehung zum Klienten auf. Ein Coach besitzt auch die Fähigkeit, Konflikte wahrzunehmen, sich diesen bewusst und selbstkritisch zu stellen, seinen Standpunkt darzulegen und einen Konsens oder Kompromiss zu finden. Verfügt ein Coach auch noch über ein gewisses Maß an Wissen bezüglich des Kontextes des Klienten, ist das nicht von Nachteil.
Kann ein Coaching überhaupt helfen?
Jedes Problem hat Wertschätzung verdient. Wir Menschen neigen dazu, unsere Probleme als schlimmer anzusehen als es in Relation ist. Trauen sich diese Menschen offen über ihre Situation zu sprechen, fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen, dass sie gar nicht alleine sind. Schön, wenn es bereits so einfach ist, für eine neue Sicht auf die Dinge zu sorgen. Im Coaching gibt es aber noch andere Fälle. Es sei nur so viel verraten: Kunde ist nicht gleich Kunde.
Meine Maxime lautet „Kein Coaching ohne Auftrag“. Das bedeutet, wenn man mich nicht explizit darum bittet, eine Coachingsession abzuhalten, coache ich auch nicht. Ich versuche keine Ziele zu formulieren oder die Ist-Situation zu klären. Ein „echter“ Kunde hat also ein klares Anliegen und ist sich bewusst darüber, dass er oder sie aktiv und selbstverantwortlich für die Lösungsentwicklung zuständig ist. Dazu gesellt sich die Klienten der „Klagenden“. Diese Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit ihrem Problem in einer Opferhaltung verharren. Wenn es überhaupt eine Lösung für ihr Anliegen gibt, dann sind Andere dafür verantwortlich, dass sie eintritt.
Interessant wird es dann, wenn es zu einem Coachingauftrag mit einem sog. „Besucher“ kommt. Ich sehe dann immer eine Person vor mir, die mir mit verschränkten Armen gegenübersitzt. Ihr Blick sagt mir, dass sie gar keinen Sinn darin sieht, sich coachen zu lassen. „Was ist das eigentlich?“ steht in großen Buchstaben in ihrem Blick. Diese Menschen werden oftmals von ihren Chef*innen oder ihren Partner*innen geschickt. Die letzte Grupp ist nicht weniger anspruchsvoll in der Bearbeitung. Es sind die „Co-Berater“. „Co-Berater“ sehen sich als Experte für das Problem und das bedeutet für ein Coaching ja erstmal nichts Schlechtes. Das Problem ist jedoch, dass nur sie sich als Experten für das Problem sehen und ihre bisherigen Lösungen nicht funktioniert haben. Warum? Fragen Sie doch mal die Anderen.
Du siehst, dass eine Menge dazugehört einen sauberen Coachingprozess durchzuführen. Das ist am Ende keine Garantie, dass der Klient mit einer Lösung zufrieden ist. Hin und wieder will es nicht funktionieren. Dann sind die Beteiligten einfach noch nicht reif für eine Lösung. Gut Ding will schließlich Weile haben!
Wenn du Interesse an einem beruflichen Coaching hast, dann melde Dich bei mir. Hier erfährst du mehr über meine Coaching-Themen: Hier entlang
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